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KOMPLETTANLAGEN
FAZIT
Tom Frantzen
Redakteur
G
ut sind sie tatsächlich allesamt, die
getesteten Mini-Anlagen. Als moderne
Vertreter ihrer Gattung sind - mit Ausnahme
von Pioneer, wo wir auf den ergänzenden
Netzwerk-Player warten - alle geeignet,
sich in Heimnetzwerke einzuklinken und
Musikarchive von Mobilgeräten, PCs oder
Speicherlaufwerken (NAS) zu erschließen.
Das Smartphone mutiert hier zugleich zur
Fernbedienung. Um die Praxistauglichkeit
testen zu lassen, habe ich mir erlaubt, auch
mal zwei jugendliche Familienmitglieder um
ihre Meinung zu bitten. Die „Spotify"-Option
von Marantz und Yamaha schlug hier ein wie
eine Bombe und wäre wohl kaufentscheidend.
Aber das nur am Rande. Immerhin gestattet
auch die Anlage von Cambridge über den
Umweg der Einbindung mobiler Geräte die
Nutzung von Spotify & Co.
Und selbst (noch) ohne Streaming-Funktion
kann man über den Pioneer-CD-Spieler via
USB auf eine stattliche Musiksammlung
zugreifen, während Cambridge bereits völlig
auf das CD-Laufwerk verzichtet. Allgemein
fällt auf, dass die moderne Einblock-Anlage
schon per Gewicht darauf aufmerksam macht,
dass ihre Konstrukteure eher auf Schaltnetz-
teil und Class D-Endstufe setzen. Dies macht
sich vor allem bei sehr geringen Leistungen,
leider auch bei den Störabständen bemerkbar,
wenngleich die Störungen sich im unhörbaren
Bereich tummeln und eher den Hochtöner
heizen. Dennoch waren uns auch im Zwer-
genland klassische Verstärkerkonzepte lieber.
Einzig Cambridge verbaut eine Class AB-End-
stufe, und Pioneer kombiniert traditionell die
energieeffizienten Class D-Bausteine lieber
mit einem analogen Netzteil. Hier wiegt der
freilich auch etwas teurere Verstärker schon
mehr als die Anlagenblöcke der Mitbewerber
- und reduziert mögliche Schwachstellen per
aufwendiger Konstruktion von vornherein.
Class D fällt bei den Mini-Anlagen von Marantz
und Yamaha dagegen auch durch eine filter-
bedingte Beschränkung des Frequenzgangs
auf knapp über 20 Kilohertz auf. Klar trifft das
zwar prinzipiell auch auf die CD-Technologie
zu, aber man fragt sich natürlich spontan,
warum so eine Anlage dann HD-Tracks von
24 Bit und 192 Kilohertz, also fast 100 Kilohertz
Bandbreite, abspielen können sollte? Da fehlt
irgendwo die Sinnhaftigkeit, zumal eine knappe
Leistungsbandbreite auch die Impulswieder-
gabe im Hörbereich einschränkt.
Zur Aufrüstung mit größeren Lautsprechern
taugen in der Tat rückhaltlos nur Cambridge
und Pioneer, die beiden anderen sind nahezu
geschlossene, aufeinander abgestimmte Sys-
teme, die sich allenfalls mit einem zusätzlichen
Subwoofer weiter aufrüsten lassen.
Bedenklich finden wir bei Geräten, die sich
ungeachtet ihrer Komplexität mit Netzwerk-
funktionen so offenkundig an „Normalverbrau-
cher" richten, dass mittlerweile auf breiter
Front auf Bedienungsanleitungen verzichtet
wird, die über eine Art „Schnellstart" hinaus-
gehen, dessen Illustrationen an IKEA-Bau-
anleitungen
erinnern. Lediglich Yamaha
liefert noch ein recht massiges Druckwerk
mit, Marantz und Pioneer immerhin eine CD.
Ansonsten wird - nicht nur in diesem Testfeld
- auf immerhin umweltfreundliche Downloads
verwiesen, die König Kunde dann doch bitte
selber ausdruckt. Den Preistipp holt sich
Yamaha mit der neuen PianoCraft für 500 Euro,
Marantz liefert ein schlüssiges Gesamtkonzept
mit noch einem Hauch besserem Klang und
Wi-Fi für 900 Euro, aber audiophile Ansprüche
erfüllen am besten die Cambridge Minx Xi mit
ihren exzellenten Boxen sowie die separaten
Mini-Komponenten von Pioneer, die beide -
Pioneer mutmaßlich mit dem nachzurüstenden
Netzwerk-Player - die 1000-Euro-Schranke
überspringen. Sowohl Cambridge als auch
Pioneer können zudem bei Bedarf auch noch
mitwachsen, indem man ihnen ausgewach-
sene Standlautsprecher spendiert. Die können
eine solche Aufrüstung tatsächlich vertragen,
ausnutzen und auch antreiben.
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